Skandal um Sarah Ferguson

Altes Interview geht viral

Skandal um Sarah Ferguson: Altes Interview geht viral

Ein altes Interview von Sarah Ferguson, Herzogin von York, aus dem Jahr 2011 sorgt derzeit erneut für Aufsehen. In dem Gespräch mit dem australischen Journalisten Michael Usher für die Sendung „60 Minutes“ wurde die Herzogin über den „cash for access“-Skandal befragt. Ferguson war 2010 heimlich dabei gefilmt worden, wie sie einem verdeckt arbeitenden Reporter, der sich als Geschäftsmann ausgab, für 500.000 Pfund Zugang zu Prinz Andrew anbot. In dem Video ist sie zu hören, wie sie sagt: „500.000 Pfund, wenn Sie können, an mich, öffnen Türen (...).“

Kontroverse rund um die Interviewfragen

Michael Usher fragte in dem wieder in die Öffentlichkeit geratenen Interview: „Haben Sie das Geld angenommen? Zu einem Zeitpunkt hatten Sie 4.000 Dollar Bargeld vor sich liegen. Haben Sie das genommen?“ Die Herzogin antwortete: „Absolut, ja. Es wurde mir gegeben und ich habe es dann direkt im Auto zurückgegeben.“ Usher schlägt dann vor: „Nachdem der Skandal bekannt wurde?“ Worauf Ferguson sichtlich verärgert reagierte: „Sobald ich wusste, dass es ein Skandal war, nicht, als es bekannt wurde, Michael. Versuchen Sie nicht, mich jetzt zu täuschen, weil ich dieses Spiel nicht spielen werde. Löschen Sie diesen Teil. Ich will diesen Weg nicht gehen.“ Die Herzogin wandte sich an ihren australischen Agenten John Scott und äußerte ihren Wunsch, die Befragung in dieser Weise nicht fortzusetzen.

Rückblick auf den Skandal und die rechtlichen Nachwirkungen

Als der „cash for access“-Skandal öffentlich wurde, bedauerte Ferguson zutiefst die entstandene Situation und die damit verbundene Verlegenheit. Sie erklärte, dass ihre finanzielle Situation angespannt war. In einem Statement fügte sie hinzu: „Das ist jedoch keine Entschuldigung für einen schwerwiegenden Fehler im Urteil, und ich bedauere sehr, dass dies geschehen ist.“ Die Herzogin leitete später rechtliche Schritte gegen News UK ein, dem Verlag des inzwischen aufgelösten News of the World. Dessen Reporter, Mazher Mahmood, wurde im Oktober 2016 wegen Unehrlichkeit verurteilt. Ferguson behauptete, die Berichterstattung hätte ihr „ernsthaftes Ansehen, Verlegenheit und Demütigung“ zugefügt. Sie machte geltend, die Zeitung habe ihre Privatsphäre verletzt und „Täuschung“ angewandt, um sie zu unbedachten Äußerungen zu verleiten. Im April 2019 stellte die Herzogin die Ansprüche gegen News UK ein.

Michael Ushers Expertise und die Diskussion um das Filmmaterial

In einer kürzlich ausgestrahlten Sendung von Nova 96.9’s „Fitzy & Wippa mit Kate Ritchie“ wurde das Interview wieder thematisiert. Usher bezeichnete die damalige Situation als „verrückt“, betonte aber, dass Ferguson später zurückkehrte und das Interview fortsetzte. Scott, ihr australischer Agent, erklärte damals, das Material sei aus dem Kontext gerissen worden und forderte die Löschung einiger Szenen. Er sagte gegenüber der Zeitung Daily Telegraph in Sydney, dass die Fragen vor Beginn der Filmaufnahmen besprochen worden seien und die Herzogin das Interview erst fortsetzte, nachdem sie vermeintlich in die Enge getrieben wurde. Ferguson empfand die Bitte, das Filmmaterial erneut anzusehen, als Falle, was Usher jedoch bestritt.

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